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Wie Teamentwicklung in der Kita funktioniert

Erzieherinnen und Erzieher können ihren anspruchsvollen pädagogischen Auftrag nur angemessen erfüllen, wenn alle an einem Strang ziehen. Dieser Artikel zeigt auf, wie Teamentwicklungsprozesse initiiert und erfolgreich durchgeführt werden können. Dabei helfen kurze Fallbeispiele, die praktische Dimension dieses komplizierten Prozesses begreifbar zu machen.

(c) istock / DaveBolton

Die Ansprüche, Forderungen und Belastungen an Erzieherinnen und Erzieher im pädagogischen Alltag sind vielfältig –wie gut wenn es ein Team gibt, das sich gegenseitig unterstützt, wenn es darum geht, Kinder in ihrer Entwicklung zu eigenverantwortlichen und gemeinschaftsfähigen Persönlichkeiten zu fördern. Allerdings ist gutes Teamwork keine Selbstverständlichkeit, sondern das Ergebnis eines Prozesses, zu dessen Gelingen alle Beteiligten einen Beitrag leisten und Arbeit investieren müssen. Mithilfe exemplarischer Fallbeispiele wird im folgenden gezeigt, wie ein Teamentwicklungsprozess ablaufen kann, welche Schwierigkeiten auftauchen können und mit welchen Maßnahmen Sie gemeinsam dazu beitragen können, Konflikte innerhalb des Teams zu bewältigen und das Zusammengehörigkeitsgefühl zu stärken.

Ein Fallbeispiel

Frau Kersten ist Leiterin einer Kita und hat endlich eine Erzieherin gefunden, von der sie glaubt, dass sie gut ins Team passt. Allerdings stellt sie schon nach kurzer Zeit fest, dass die Einarbeitung der neuen Kollegin sehr lange dauert, es immer wieder zu Missverständnissen im Team kommt, Absprachen nicht eingehalten und
Entscheidungen über ein gemeinsames Vorgehen verschleppt werden. Gleichzeitig klagen die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter über hohe Anforderungen durch Projektarbeit, Beobachtung, Dokumentationen, Portfolio und Evaluation.

Frau Kersten fragt sich inzwischen:

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Ziehen meine Kolleginnen und Kollegen an einem Strang?

•

Wie ist es um den Teamgeist bestellt?

•

Akzeptieren sich die Kolleginnen und Kollegen untereinander?

•

Ist mein Team überhaupt ein Team?

•

Was macht ein gutes Team überhaupt aus?

•

Wie kann ich als Leiterin meine Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter dabei unterstützen, ein gutes Team
zu werden?

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Wissen eigentlich alle um ihre Stärken?

•

Sind die Aufgaben gut verteilt?

•

Sind die Arbeitsabläufe in der Kita klar strukturiert?

Die Teamdynamik wirkt sich auf die Arbeit mit den Kindern aus

Für alle Beteiligten ist es von großer Bedeutung, wie in einem Kita-Team zusammengearbeitet wird, wie die Kollegen und Kolleginnen zueinander stehen und miteinander umgehen, wie sie an Aufgaben und Probleme herangehen und diese lösen. Dies hat auch Auswirkungen auf die alltägliche Arbeit mit den Kindern: Die Realisierung einer anregenden und angenehmen Lern- und Lebenswelt kann nur gelingen, wenn das Arbeitsklima von Vertrauen, Verlässlichkeit und gegenseitigem Respekt geprägt ist. Wenn Misstrauen, Streit und Unverbindlichkeit in der Arbeitspraxis der Erzieherinnen und Erzieher vorherrschen, werden die Kinder die Kita nicht als Ort des Austausches, der Begegnung und der persönlichen Bereicherung erleben.

Organisieren Sie einen Teamentwicklungstag

Frau Kersten beschließt, dass erfolgreiches Handeln in der Kita gute Teamarbeit voraussetzt; nur so können die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter den unterschiedlichen Anforderungen der beruflichen Praxis adäquat gerecht werden. Damit die pädagogischen Fachkräfte sich intensiv austauschen können und Zeit und Raum zum Nachdenken über sich und ihr Team haben, organisiert die Leiterin einen Teamentwicklungstag.

Finden Sie einen geeigneten Ort für das Treffen

Gewohnte Umgebung oder ein "Blick über den Tellerrand"?

Viele Einrichtungen wählen als Ort für die Zusammenkunft die eigene Kita. Dies hat den Vorteil, dass sich die Kolleginnen und Kollegen in gewohnter und "sicherer" Umgebung treffen. Außerdem entstehen keine zusätzlichen Kosten für die Kita und der Arbeitsweg ist für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter unverändert. Andere wählen den "Blick über den Tellerrand", um auf neue Ideen zu kommen und um Abstand zum beruflichen Alltag zu gewinnen. Eine anderer Ort, ein anderer Seminarraum, bequeme Stühle, Service bei der Verpflegung oder ein Garten für die Pause verstärken einen unverkrampften Umgang miteinander.

Sorgen Sie für eine angenehme Atmosphäre!

Frau Kersten entscheidet sich dafür, dass sich die Erzieherinnen und Erzieher in der Kita treffen. Besonders wichtig ist ihr eine kommunikative und zwanglose Atmosphäre: Alle haben gemeinsam für das leibliche Wohl gesorgt und eine Kleinigkeit zu essen und zu trinken mitgebracht. Treffpunkt ist einer der Gruppenräume, der im Vorfeld mit Kerzen und Blumen atmosphärisch hergerichtet wurde.

Weiterlesen

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Schritt 1: Bilder sagen mehr als 1000 Worte

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Schritt 2: Was brauchen wir, um ein gutes Team zu sein?

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Schritt 3: Team oder Gruppe?

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Schritt 4: Wo stehen wir?

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Schritt 5: Alle müssen einen Beitrag leisten

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Schritt 6: Abschluss in 6 Worten

Information zur Autorin

Daniela Sauermann
ist Dipl. Pädagogin mit Schwerpunkt Medienpädagogik.