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Vorüberlegungen in der Portfolioplanung

Um den Kindern das Erreichen der vereinbarten Ziele zu ermöglichen, spielen eine exakte Planung, eine anregende Lernumgebung und bewusst gesetzte Angebote eine bedeutende Rolle.

Gute Voraussetzungen schaffen!

Individuelle Anpassung ist notwendig

Die Kinder sollen in verschiedenen Spielsituationen ihre Kompetenzen ausbauen und erweitern können. Dabei müssen sich die Erzieherinnen und Erzieher Gedanken darüber machen, wie die Angebote den unterschiedlichen Lernbedürfnissen, aber auch dem individuellen Entwicklungsstand der Mädchen und Jungen gerecht werden können.

Selbstbestimmtes Lernen im Übergang zur Grundschule

Das Arbeiten mit Zielen darf jedoch nicht als Verschulung des Kindergartens missverstanden werden. Vielmehr fördert diese Form des aktiven und selbstbestimmten Lernens die Gesamtpersönlichkeit der Mädchen und Jungen und hilft ihnen dabei, mit einer guten Grundlage den Übergang zur Schule zu meistern. Auch im weiteren Leben hängen Lernerfolge und Entwicklungsschritte von der Planungs- und Strukturierungskompetenz, aber auch von der richtigen Selbsteinschätzung ab. Sich Ziele zu setzen und diese zu erreichen reicht nicht aus: Vorgehensweisen und Ergebnisse müssen immer kritisch reflektiert und gegebenenfalls  modifiziert werden, damit ein optimaler Lernerfolg verbucht werden kann. Ebenso ist die persönliche Anerkennung der eigenen Leistung relevant, nämlich zufrieden und stolz darüber zu sein, was man schon alles erreicht und geschafft hat.

Hilfestellung und freie Entscheidungen - das richtige Maß finden

In ein Portfolio passen nahezu alle Artefakte, also "mit Geschick gemachte Arbeiten" eines Kindes, die im Laufe des Kindergartenjahres erstellt wurden. Sie zeigen die Lernergebnisse (so genannte Produkte) und den Lernpfad auf und dokumentieren den Prozess der Kompetenzentwicklung in einer bestimmten Zeitspanne. Dabei kann es sich sowohl um Zeichnungen oder Bastelarbeiten als auch um Fotografien und Audioaufnahmen der Kinder handeln. Im Wesentlichen ist es die Aufgabe des Kindes, selbst zu bestimmen, welche Inhalte für das eigene Portfolio ausgewählt werden sollen. Da die Kleinsten im Kindergarten erst circa drei Jahre alt sind, fällt es ihnen noch schwer, objektiv zu beurteilen, welche Werke ihnen besonders gut gelungen sind. Dadurch ist es sinnvoll, wenn die Kindergartenpädagogin die Kinder bei der Auswahl unterstützt und gemeinsam mit ihnen in regelmäßigen Abständen die besten, schönsten, liebsten Artefakte auswählt sowie mit Rat und Empfehlungen zur Seite steht. Zu beachten ist hier, dass sich Erzieherinnen und Erzieher nicht schon zu Beginn bei der Einführung von Portfolios übernehmen, indem sie sich zuviel vornehmen oder "von oben herab" bestimmen, was in das Portfolio der Kinder gehört.

Immer dran bleiben!

Einen hohen Stellenwert in der Portfolioarbeit hat die Regelmäßigkeit. Gezieltes und konsequentes Weiterarbeiten von Seiten der Kinder mit Unterstützung der pädagogischen Fachkraft ist notwendig, um das Portfolio lebendig werden zu lassen und den Bezug zum eigenen Portfolio nach und nach aufzubauen. Durch die positive Resonanz, welche die Kinder für ihr "Können" erhalten, wird das Portfolio ein Teil ihrer Lern- und Entwicklungsgeschichte, weshalb sie mit voller Überzeugung sagen dürfen: "Das gehört mir!".

Die Entwicklung zur Schulreife sichtbar machen

Portfolios erleichtern den Schuleinstieg

Erziehende stellen immer wieder Überlegungen an, mit welchen Mitteln und Möglichkeiten der Entwicklungsstand beziehungsweise die Schulreife der Kinder im letzten Kindergartenjahr veranschaulicht und dargestellt werden kann. Dies ist notwendig, vor allem gegenüber den Eltern, die natürlich erfahren möchten, wo ihr Kind in der Entwicklung steht. Andererseits verhilft es den Lehrpersonen, die die Mädchen und Jungen weiter begleiten, zu einer umfassenden Einsicht in die bisherigen Kompetenzentwicklungen. Daraus können nicht nur die Stärken der Kinder, sondern auch ihre Schwächen und damit notwendige Fördermaßnahmen abgeleitet werden. Den Lehrpersonen, die an die pädagogische Arbeit aus dem Kindergarten anschließen, kann eine Portfoliomappe eine präzise Übersicht über die Tätigkeiten des Kindergartens, aber auch über die individuelle Entwicklung der einzelnen Kinder geben. Die Einsicht in die Portfoliomappen ermöglicht so ein besseres "Kennenlernen" der Kinder, als dies durch den kurzen, einmaligen Besuch im Kindergarten, wie es in manchen Schulen praktiziert wird, geleistet wird.

Komplexes Zusammenspiel von Kompetenzen und Fertigkeiten

Die Arbeit mit Portfolios macht sichtbar, dass "Schulreife" nicht aus einzelnen Fähigkeiten, die das Kind beherrschen sollte, besteht, sondern aus einem komplexen Zusammenspiel verschiedener Kompetenzen, Fähigkeiten und Fertigkeiten. Das Portfolio lässt Außenstehende erahnen, wie viele Aspekte in dem Begriff "Schulreife" enthalten sind und dass bei der Einschulung die Gesamtentwicklung der Kinder in den Blick genommen werden muss.

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Erfahrungen aus der praktischen Arbeit
Die Arbeit mit Portfolios im Kindergarten Maurach wird von den Kindern begeistert aufgenommen und das Projekt kontinuierlich weiterentwickelt.

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Portfolioarbeit Teil  2 als PDF
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Voraussetzungen und Ziele der Portfolioarbeit