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Schritt 2: Sammeln, auswählen und verknüpfen

Für das Portfolio geeignete Inhalte beschränken sich nicht auf Malarbeiten, Werkarbeiten oder Beobachtungen, sondern können ebenso Zeugnisse, Publikationen und Arbeitsproben umfassen und Lerndokumente wie Lernzielvereinbarungen, Lerntagebücher und Lernreflexionen beinhalten.

Auswahl treffen

Den Überblick bewahren

Die Erfahrungen im Kindergarten Maurach haben gezeigt, dass es hilfreich ist, wenn schon zu Beginn festgelegt wird, welche Arbeitsproben in das Portfolio aufgenommen werden, beziehungsweise auf welche Artefakte das Portfolio beschränkt werden soll. Dies erleichtert der Kindergartenpädagogin, bei der Vielzahl der Portfolios den Überblick zu bewahren.

Wahlloses Sammeln von Dokumenten vermeiden

Sobald sich eine gewisse Routine beim Arbeiten mit Portfolios eingestellt hat, werden nach und nach noch weitere Dokumentarten in die Portfolios aufgenommen, beispielsweise Zeichnungen, Audio- und Videoaufnahmen sowie Bastelarbeiten. Es hat sich in der Praxis gezeigt, dass es wichtig ist, ein wahlloses Anhäufen von Dokumenten und Materialien zu vermeiden, aber dennoch so viele unterschiedliche Arbeitsproben wie möglich im Portfolio zu sammeln und zu dokumentieren.

Die persönliche Schatztruhe

Im Kindergarten Maurach werden alle Arbeiten eines Kindes über einen längeren Zeitraum in der so genannten "Schatztruhe" gesammelt. Dadurch kann die Lernentwicklung des Kindes genau dokumentiert werden. Durch das Sammeln und Sichten der Arbeitsproben finden sowohl die pädagogischen Fachkräfte als auch die Eltern mehr über die Bedürfnisse und Interessen der Mädchen und Jungen heraus. Die persönliche Schatztruhe ist eine Schublade, welche mit dem jeweiligen Garderobenzeichen des Kindergartenkindes versehen ist. Hier werden alle geeigneten Dokumente, Arbeiten und Fotos für das Portfolio gesammelt. Bastelarbeiten und Bauwerke, die beispielsweise durch ihre Größe nicht in die Schatztruhe gelegt werden können, werden fotografiert, ebenso Situationen, die zum Beispiel das soziale Verhalten beim Spielen in der Gruppe zeigen. Die Bilder können anschließend in die Schatztruhe gelegt werden.

Kind öffnet seine Schublade; © (BIBER) Schulen ans Netz
Kind mit "Schatztruhe"

Inhalt und Struktur des Portfolios

Auswahlprozess des Kindes

Die Kinder wählen selbst ihre Arbeiten für das Portfolio aus und die pädagogische Fachkraft steht dabei beratend zur Seite, indem sie die Kinder auf besonders gelungene Artefakte aufmerksam macht. Durch diese Selbstbestimmung und -gestaltung der Portfolios durch die Kinder ist jede Sammlung individuell und einzigartig.

Interessenvielfalt bedingt unterschiedliche Lernaktivitäten

Die Individualität der einzelnen Kinder zeigt sich in ihren unterschiedlichen Interessen und somit auch in ihren Lernzielen und verschiedenen Lernaktivitäten. Gemeinsam mit der Kindergartenpädagogin ordnen und kommentieren sie ihre Werke und Aktivitäten. Für die Auswahl der Artefakte empfiehlt sich eine Unterteilung des Portfolios nach verschiedenen Gesichtspunkten und Beobachtungen, um eine ganzheitliche Betrachtungsweise des Kindergartenkindes zu gewährleisten und die kindliche Entwicklung besser und übersichtlicher dokumentieren zu können.

Mögliche Kategorien

Die Kategorien können jederzeit angepasst oder erweitert werden, je nach den Bedürfnissen des Kindes oder den Zielen des Kindergartens. Folgende Beispielbereiche werden in den Portfolios des Kindergartens Maurach befüllt:

•

Das bin ich

•

Meine Familie

•

Am liebsten spiele ich ...

•

Meine besten Freunde und Freundinnen im Kindergarten

•

Die erste Malarbeit

•

Mein Lieblingsplatz

•

Werkarbeiten

•

Entwicklungsbeobachtung

•

Farb- und Formerkennung

Die Privatsphäre des Kindes achten!

Beim Sammeln und Auswählen geeigneter Dokumente ist die Privatsphäre eines jeden Kindes zu beachten, denn die "Schatzlade" gehört dem Kind ganz alleine, und andere dürfen diese nur mit der Erlaubnis des Kindes öffnen.

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Schritt 3: reflektieren und steuern
Arbeitsmittel dieses Prozesses sind unter anderem die Lernzielvereinbarungen und die Dokumentation der Lernprozesse.

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Schritt 4: Präsentieren und weitergeben
Präsentationsportfolios dokumentieren den Lernstand des einzelnen Kindes anhand von repräsentativen Arbeitsproben.

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Schritt 5: Bewerten und evaluieren
Ein Bewertungsraster soll sich an den Leitlinien und Zielen des Kindergartens orientieren und unterstützt die Kinder, ihre Lernleistungen besser zu reflektieren und einzuschätzen.

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Portfolioarbeit Teil 3 als PDF
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Portfolioarbeit im Kindergarten - ein Praxisbeispiel