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Die "Zoo"-Hecke

In Hecken leben Schnecken, Käfer, Spinnen und unzählige andere Kleinstlebewesen. Auch Vögel, Igel und Amphibien finden hier ihren Lebensraum. Diese artenreichen Biotope sind somit ideale Orte, an denen Kinder - besonders im Frühjahr - eine Vielzahl von faszinierenden Tieren beobachten können.

Einheimische Gehölzarten fördern Artenreichtum

Die meisten Gelände von Kindergärten oder Kindertagesstätten sind eingegrenzt. Häufig geschieht dies durch eine Mauer oder einen Zaun. Hier bietet sich eine gute Gelegenheit, Hecken zur Begrenzung zum Nachbargrundstück aber auch zur Unterteilung des eigenen Grundstückes anzupflanzen. Hat man die freie Wahl, so sind einheimische Gehölze nichtheimischen Gewächsen unter ökologischen Gesichtspunkten jederzeit vorzuziehen. Sie sind grundsätzlich für den Standort - in Bezug auf Bodenbeschaffenheit, Feuchtigkeit oder auch Sonneneinstrahlung - geeignet, bieten sie doch ideale Voraussetzungen (beispielsweise Schutz oder Nahrung) für die dort lebenden Tiere.

Nahrungsgrundlage für viele Vogelarten und mehr

Die folgende Tabelle gibt einen guten Überblick, welche Pflanzen als Nahrungsquelle für einheimische Vögel geeignet sind. Die Anzahl der Vogelarten, die sich von Früchten einheimischer Gehölzarten ernährt, übersteigt deutlich die, die von fremdländischen Büschen und Sträuchern profitieren. Hecken dienen Vögeln allerdings nicht nur als ergiebige Nahrungsquelle, sondern bieten auch ideale Brutplätze, so dass die Kinder im Frühjahr den Nestbau beobachten können.

Eine bunte Gesellschaft

Am Boden unter der Hecke lebt eine bunte Gesellschaft: Erdkröten, Frösche und Igel fühlen sich dort wohl und überwintern in einem Starrezustand. Im Laub unter der Hecke finden sich zahllose Kleinstlebewesen, wie beispielsweise Regenwürmer, Käfer, Spinnen, Tausendfüßler, Schnecken und viele andere. Wenn kein Platz für eine Hecke ist, lässt sich zum Beispiel ein Stabgitterzaun auch sehr dicht mit den variationsreichen Kletterpflanzen begrünen, die wenig Raum brauchen und trotzdem üppig blühen. Hier bieten sich dornenlose Brombeeren an oder auch Hopfen, Wilder Wein und Geißblatt. Letzteres gibt es auch immergrün.

Welche Pflanzen eignen sich für welche Insekten?

Folgende Aufstellung benennt exemplarisch bekannte einheimische Gewächse, mit Angabe zur Blütezeit und welche Insekten auf oder von diesen Pflanzen leben.

Gemeine Hasel (Corylus avellana); Photo by Maja Dumat - flickr.com; http://www.flickr.com/photos/47439717@N05/4358351729Sommerflieder (Buddleja); photo by lilli2de; http://www.flickr.com/photos/37621034@N02/6018339945Distel mit Hummeln; photo by Claudia Feldhaus
Hasel (Corylus)
 
Sommerflieder (Buddleja)
 
Distel mit Hummeln
 
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Weiden (Salix)

Blütezeit: Februar, März
Nahrungspflanze für Hummeln, Bienen, Zitronenfalter

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Hasel (Corylus)

Blütezeit: Februar, März
Haseln beherbergen 44 Arten von Schmetterlingsraupen (Quelle: Allgemeine Deutsche Imkerzeitung, Nov. 2008)

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Wiesenschaumkraut (Cardamine pratensis)

Blütezeit: April bis Juni
Nahrungspflanze für Aurorafalter (Nektar) und Wiesenschaumzikaden (Pflanzensaft)

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Geißblatt (Lonicera), auch Heckenkirsche genannt

Blütezeit: Mai, Juni
Nahrungspflanze für Schmetterlinge

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Glockenblumen (Campanula)

Blütezeit: Juni bis August
Bestäuber: Bienen, Hummeln
In Kinderbüchern findet man häufig Feen- oder Elfenfiguren mit Glockenhütchen dargestellt.

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Sommerflieder (Buddleja)

Blütezeit: Juli bis September
Bestäuber: Schmetterlinge

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Disteln

Blütezeit: Juli, August
Nahrungspflanze für beispielsweise Schmetterlinge, Hummeln, Bienen

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