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Der Weg zum Kita-Portfolio

Das Buch "Der Weg zum Kita-Portfolio" eignet sich für Einsteiger, aber auch Kenner der Materie finden hier viele Anregungen, die sich in der Praxis umsetzen lassen. Die Autorin spricht alle relevanten Themen der Portfoliorbeit an und brilliert mit einer verständlichen Ausdrucksweise, einem strukturierten Buchaufbau und viel Praxiserfahrung.

Der Weg zum Kita-Portfolio; © Bildungsverlag EINS

Die Bildungspläne der Bundesländer fordern ein sinnvolles Dokumentationssystem in allen frühpädagogischen Einrichtungen. Die Erzieherinnen und Erzieher sollen sich individuell den Kindern widmen und ihre Entwicklung dokumentieren, um ihre Stärken, Interessen und Talente zu erkennen und zu fördern. Doch wie sollen sie diese Anforderungen erfüllen, wo doch in großen Gruppen mit wenig Personal die Zeit kaum ausreicht, um den Kindern gerecht zu werden? Das vorliegende Buch führt Kindertagesstätten-Teams an die Portfolio-Methode heran, thematisiert die Motivation der Eltern und bietet Anregungen und Beispiele für die Praxis. Kopiervorlagen und Leitfäden erleichtern den Einstieg und helfen Zeit zu sparen. Diese Zeit kann dann wieder in die pädagogische Arbeit mit den Kindern investiert werden.

Einstieg in die Portfolioarbeit

Zu Beginn liefert das Buch eine Begriffserklärung und die Entstehungsgeschichte des Portfolio-Methode. Danach legt die Autorin dar, wie Erzieherinnen und Erzieher, Eltern und Kinder durch die Portfolioarbeit profitieren. Auch vergisst sie nicht, auf kritische Anmerkungen zur Portfolioarbeit einzugehen. Wichtig ist es, gute Voraussetzungen für die Arbeit mit Portfolios zu schaffen. Hierzu zählen:

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ein motiviertes Team,

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sich am Anfang nicht zu viel vorzunehmen,

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die Zeit gut einzuteilen,

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eine geeignete Beobachtungsform zu finden,

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die Portfolioarbeit in die Konzeption des Kindergartens einfließen zu lassen und

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ein Konzept für die Finanzierung zu erstellen.

Anschaulich, übersichtlich und ergänzt durch viele praktische Tipps werden diese und weitere Punkte im Buch angesprochen.

Eltern mit einbeziehen

Elternarbeit ist der Autorin sehr wichtig, sie gibt Ratschläge wie die pädagogischen Fachkräfte die Eltern in die Arbeit mit Portfolios einbinden können. Anschaulich wird dies durch kleine Spiele oder Portfolioseiten für Eltern veranschaulicht.

Aussehen der Portfolios

In diesem Abschnitt des Buches werden verschiedene Formen und Möglichkeiten aufgezeigt, wie ein Portfolio aussehen könnte. Von Sammelmappen bis Schatzkisten, vom Kinder-Erzieher-Eltern-Portfolio bis zum reinen Eltern-Kind-Portfolio wird alles aufgezählt und erklärt. Viele Beispiele und Bilder verdeutlichen das Anliegen der Autorin und geben einen guten Überblick über die verschiedenen Formen

Portfolio im Team und in der Kita einführen

Die Autorin versteht es, neugierig auf die Arbeit mit Portfolios zu machen und gibt Tipps, wie man diese Motivation auch an die Kollegen im Team weitergeben kann. Sie geht auf Teammotivation und -schulung ein und gibt Anregungen, wie man sich im Team am besten mit dem Portfolio auseinandersetzt. Alles wird wieder sehr praxisnah und erfahrungsgesättigt dargelegt. Ist das Team erst einmal für diese Form der pädagogischen Arbeit sensibilisiert, geht es darum, die Portfolioarbeit den Eltern und Kindern nahe zu bringen. Auch hier arbeitet die Handreichung mit vielen Praxisbeispielen, Vorlagen und Tipps, die helfen, dass die Einführung des Portfolios bei Eltern und Kindern in der Einrichtung gelingt.

Alltägliche Arbeit

Wie baue ich Portfolios in den Alltag mit den Kindern ein? Wie wähle ich die Beiträge aus, die in das Portfolio integriert werden? Nutze ich technische Hilfsmittel? Yvonne Wagner gibt Antworten auf die gängigen Fragen. Natürlich gehört auch die Auswertung und die Reflexion zu der Arbeit mit Portfolios. Hier kann gegebenenfalls die Arbeit mit Fachkräften außerhalb der Kita, beispielsweise Therapeut/innen oder Fachberater/innen und der Grundschule, aber auch die Reflexion im Team thematisiert werden. Elterngespräche lassen sich anhand der Portfolios anschaulich gestalten. Dies wurde von der Autorin wunderbar aufgearbeitet und verständlich dargelegt. Die Autorin widmet sich auch den wichtigen Themen Datenschutz und Umgang mit den persönlichen Texten der Kinder. Allerdings spricht sie diese Aspekte an mehreren Stellen ihres Buches an; übersichtlicher wäre es gewesen, wenn diese Textausschnitte in einem Kapitel gebündelt aufbereitet worden wären.

Beispiele und Tipps

Die Autorin stellt viele Möglichkeiten vor, mit Portfolios zu arbeiten: beispielsweise im Rahmen der Elternarbeit, der Teamarbeit, aber auch in der Öffentlichkeitsarbeit oder in der Arbeit im Hort und in der Tagespflege. Yvonne Wagner legt Praxiserfahrungen dar, stellt einen Kindergarten vor, der nach der Methode arbeitet und unterlegt alles mit Beispielen, Fotos und Tipps. Sehr schön sind die am Ende des Buches vorgestellten Kopiervorlagen, die für die Erstellung eines Portfolios verwendet werden können. Links und Büchertipps vervollständigen das Angebot.

Kurzinformationen

Titel"Der Weg zum Kita-Portfolio"
Dokumentationen im Team entwickeln
AutorinYvonne Wagner
VerlagBildungsverlag EINS
Erscheinungsjahr2009
Nachfolger des Buches erscheint im Herbst 2010
ISBN978-3-427-50461-0
Preis24,90

Fazit

Das Buch "Der Weg zum Kita-Portfolio" von Yvonne Wagner ist ein sehr empfehlenswertes Buch. Es hat einen gut durchdachten, übersichtlich strukturierten Aufbau und brilliert mit einer verständlichen Sprache und Ausdrucksweise. Beim Lesen fällt sofort die Kompetenz und die Praxiserfahrung der Autorin auf, denn die Inhalte des Buches lassen sich sehr gut in den pädagogischen Alltag mit den Kindern integrieren. Viele Linktipps, Fotos und Beispiele machen das Buch zusätzlich empfehlenswert. Egal ob Elternarbeit, Teammotivation, Kooperation mit der Grundschule oder Zeitmanagement - die Autorin spricht alle relevanten Themen der Portfolioarbeit an und gibt Antworten auf wichtige Fragen. Die Kopiervorlagen am Ende des Buches erleichtern zudem den Einstieg in die Portfolioarbeit oder lassen sich zur Ergänzung einer bereits vorhandenen Dokumentation verwenden. Hilfreich ist auch, dass die Autorin kleinere Hürden der Portfolioarbeit anspricht und Möglichkeiten aufzeigt, diese zu überwinden.

Information zur Autorin

Nina Held
ist seit dem Jahr 2000 staatlich anerkannte Erzieherin und Mutter zweier Kinder. Sie ist gemeinsam mit ihrem Mann die Erfinderin der Bildungsdokumentationssoftware GABIP (www.GABIP.de). In diesem Bereich gibt sie Fortbildungen. Darüberhinaus ist sie als Autorin tätig.