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Handwörterbuch für Erzieherinnen und Erzieher

Dieses Nachschlagewerk möchte Erzieherinnen und Erziehern einen grundlegenden Zugang zu wichtigen pädagogischen Themenkomplexen eröffnen, indem es Theorie und Praxis miteinander verbindet.

Dem Anspruch auf Professionalisierung gerecht werden

Erzieherinnen und Erzieher arbeiten täglich eng mit Sozialpädagoginnen und Sozialpädagogen zusammen, beide Berufsgruppen werden jedoch völlig unterschiedlich ausgebildet. Das Handwörterbuch für Erzieherinnen und Erzieher will daher eine Brücke schlagen und helfen, eine gemeinsame Sprache zu entwickeln, welche dem Anspruch auf Professionalisierung in der Ausbildung von Erzieherinnen und Erziehern gerecht wird. Seit PISA wird dem frühpädagogischen Bereich noch mehr Bedeutung zugemessen, die Erwartungen, die an die Fachkräfte gestellt werden, haben sich seitdem deutlich erhöht. Durch eine umfassende Übersicht über wichtige Schlüsselbegriffe und aktuelle Debatten der frühkindlichen Pädagogik möchte das Buch nicht nur Erzieherinnen und Erziehern in ihrem Arbeitsalltag helfen, sondern ausdrücklich auch als Grundlagenwerk für Ausbildung und Studium dienen.

Struktur und Inhalt

Anerkannte Fachleute bürgen für inhaltliche Qualität

In 163 Artikeln werden Schlüsselbegriffe wie "Abweichendes Verhalten" oder "Mobbing" in größere Zusammenhänge einsortiert und detailliert erläutert. Dank der Mitarbeit von insgesamt 84 Autorinnen und Autoren aus Deutschland, Österreich und der Schweiz gelingt es dem Nachschlagewerk, den frühpädagogischen Diskurs in all seinen Facetten abzubilden. Ein umfangreiches Register mit etwa 3300 Stichwörtern ermöglicht zudem einen schnellen Zugriff auf die einzelnen Fachartikel.

Praktischer Begleiter im Kita-Alltag

Das Spektrum der Artikel reicht von praktisch bis theoretisch. So skizziert beispielsweise ein Beitrag die häufigsten Kinderkrankheiten, indem er knapp Ursachen, Ansteckungswege, Symptome und Gefahren beschreibt, ohne sich in medizinischen Details zu verlieren. Auch Artikel wie "Essverhalten", "Hygiene" oder "Verkehrserziehung" helfen Erzieherinnen und Erziehern, im oft hektischen Alltag schnell und zuverlässig die wichtigsten Informationen zu finden. Zudem gibt es zu jedem Stichwort Hinweise auf weiterführende Literatur, die sich zur Vertiefung eines Themas empfiehlt.

Theoretische Grundlagen, präzise Begriffsbildung

Andere Artikel sind eher theoretischer Natur, so zum Beispiel "Antipädagogik", "Heilpädagogik" oder "Werte und Normen". Sie sind ideal zur Prüfungsvorbereitung oder zur Auffrischung bestimmter Zusammenhänge, bieten eine gute Übersicht und sind ebenfalls mit Literaturtipps versehen. Zudem bieten sie ein Arsenal an Begriffen, die den Erzieherinnen und Erziehern helfen, in Diskussionen und fachlichen Gesprächen den richtigen Ton zu treffen und pädagogische Handlungen und Ziele präzise zu formulieren.

Weitgefächertes thematisches Spektrum

Auf den ersten Blick mag das Handwörterbuch mit seinem Anspruch, den Spagat zwischen Theorie und Praxis wagen zu wollen, wie ein Sammelsurium erscheinen. Allerdings werden die Erwartungen und Anforderungen, die heute an die Arbeit von Pädagoginnen und Pädagogen im frühkindlichen Bereich gestellt werden, immer größer und anspruchsvoller – sowohl von Seiten der Politik als auch seitens der Elternschaft. Nicht nur die mit großer Medienresonanz geführte Bildungsdebatte trägt dazu bei; auch Sendungen wie "Die Supernanny", "Das Erziehungscamp" oder "Die Supermamas" haben die Pädagogik wieder in den gesellschaftlichen Fokus gerückt. Diese Quotenhits vermitteln vor allem eines: Gute Erziehung ist wichtig!

Ansprechende Gestaltung und klare Struktur

Frühkindliche Erziehung muss - gerade im Hinblick auf die angestrebte Professionalisierung - in einen Dialog mit der wissenschaftlichen Pädagogik treten. Deshalb sollte auch jede Erzieherin und jeder Erzieher sich mit den theoretischen Grundlagen des Berufs auseinandersetzen. Das Handbuch kann dabei als Einstieg dienen und helfen, nicht den Überblick zu verlieren. Die thematische Bandbreite ist diesem Anspruch angemessen und reicht von den klassischen Themen der Sozialpädagogik bis hin zur aktuellen Debatte um frühkindliche Bildung. In Einzelfällen werden auch kontroverse Theorien vorgestellt. In der Regel wählen die Autorinnen und Autoren allerdings einen der konkurrierenden Ansätze und kennzeichnen und begründen diese Entscheidung. So kann auf 480 Seiten den verschiedenen pädagogischen Bereichen Rechnung getragen werden. Der Blick in angrenzende Arbeitsfelder wird zudem durch die knappe und klare Sprache erleichtert. Der Inhalt ist durch die vorangestellte Gliederung und das anschließende Register gut strukturiert, und auch das zweifarbige Layout trägt zu einer übersichtlichen und ansprechenden Gesamterscheinung bei.

Kurzinformationen

TitelHandwörterbuch für Erzieherinnen und Erzieher
HerausgeberRaimund Pousset
Preis39,90 Euro
Umfang511 Seiten
Auflage1. Auflage Februar 2006
VerlagCornelsen Scriptor

Fazit

Das Handwörterbuch für Erzieherinnen und Erzieher ist ein guter Begleiter für alle, die im frühpädagogischen Bereich tätig sind. Es ist hilfreich in den Phasen des Lernens während der Ausbildung und ein ebenso zuverlässiger und schneller Ratgeber im Arbeitsalltag. Für die verschiedenen Leser- und Nutzergruppen gibt das Handwörterbuch jeweils einen angemessenen Überblick über bekanntes, einen Einblick in angrenzendes und einen Ausblick auf noch zu erarbeitendes Wissen.

Informationen zur Autorin

Jessica von Wülfing
ist wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für Kommunikationswissenschaften der Universität Bonn, wo sie  Pädagogik und Deutsch (Erstes Staatsexamen) sowie Medienwissenschaft (M.A.) studiert hat. Sie ist freiberuflich als Filmpädagogin tätig und veranstaltet medienpädagogische Seminare, Workshops und Fortbildungen an allgemeinbildenden Schulen und an der Volkshochschule Bonn.