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Erziehen, bilden und begleiten

Das umfassende Lehrbuch bietet fundiertes Fachwissen, das wesentlicher Bestandteil der Erzieherinnen- und Erzieherausbildung an Fachschulen und Fachakademien ist. Die theoretischen Grundlagen werden verständlich und nachvollziehbar erklärt, ein Bezug zur Praxis ist immer deutlich erkennbar.

Der Bildungsverlag EINS ist eine verlässliche Adresse für Lehrende und Lernende im sozialpädagogischen Arbeitsfeld. Schon seit vielen Jahren bietet der Verlag ein umfangreiches Angebot an Fachbüchern für die Ausbildung von Erzieherinnen und Erziehern. Nun ist ein neues Lehrbuch erschienen, das fächer- und lernfeldübergreifend alle wesentlichen inhaltlichen Grundlagen beinhaltet, die für Studierende der Fachschulen und Fachakademien für Sozialpädagogik bedeutsam sind. Darüber hinaus sind die Inhalte des Lehrbuchs "Erziehen, bilden und begleiten" auch für Bachelor-Studiengänge zur Bildung und Erziehung geeignet.

Berufswunsch und -wirklichkeit

Reflexion der eigenen Erfahrungen und persönliche Lernmotivation

Das übersichtliche und gut strukturierte Lehrbuch gliedert seine Inhalte in vier Bereiche. Im ersten Punkt geht es zunächst um die Auseinandersetzung mit dem eigenen Berufswunsch. Unter Berücksichtigung gesellschaftlicher und historischer Einflussfaktoren können angehende Erzieherinnen und Erzieher ihre Motivation für den ausgewählten Beruf kritisch hinterfragen. Dazu gehört die Reflexion der persönlichen Vorerfahrungen ebenso wie die Beschäftigung mit der eigenen Lernmotivation.

Zukünftige Arbeitsfelder

Wer sich mit Berufswunsch und -wirklichkeit beschäftigt, benötigt selbstverständlich auch Wissen über die möglichen zukünftigen Arbeitsfelder. So gibt es hier einen Überblick über die verschiedenen sozialpädagogischen Einrichtungen – von der Krippe bis zum Jugendzentrum – in denen Erzieherinnen und Erzieher tätig sein können. Dabei werden sowohl die rechtlichen Aspekte als auch die Bedeutung von Normen und Werten, Rollen und Rollenerwartungen thematisiert.

Sozialpädagogische Grundkenntnisse

Zum ersten Teil des Lehrbuchs gehört weiterhin eine ausführliche Beschreibung sozialpädagogischer Grundkenntnisse. Dazu zählen differenziertes Wahrnehmen, Beobachten und Dokumentieren. Wie pädagogische Gespräche gelingen können, wird an den Grundsätzen der Kommunikation von Paul Watzlawick und am gleichsam bekannten Kommunikationsmodell von Friedemann Schulz von Thun erklärt.

Kinder und Jugendliche im Blick

Ansatzpunkte für die praktische Arbeit

Im zweiten Teil des Lehrbuchs stehen die zukünftigen Adressaten des sozialpädagogischen Handelns im Mittelpunkt. Wichtige Grundlage sozialpädagogischer Arbeit ist die Lebensweltorientierung, das heißt der Alltag von Kindern und Jugendlichen muss der Ansatzpunkt für die praktische Arbeit sein. Am Beispiel der Kinder- und Jugendberichte der Bundesregierung wird deutlich, wie die Lebenswelt durch historische, kulturelle und soziale Zusammenhänge geprägt wird.

Entwicklungsphasen von Kindern und Jugendlichen

Kinder und Jugendliche im Blick zu haben, bedeutet auch zu wissen, welche Entwicklungsaufgaben Kinder in welchem Alter zu leisten haben. Dieser Abschnitt des Lehrbuchs beschäftigt sich ausführlich mit den unterschiedlichen Entwicklungsphasen. Jedes Alter - von 0 bis über 12 Jahre - wird unter verschiedenen Aspekten betrachtet: körperliche und motorische Entwicklung, kognitive Entwicklung, sozial-emotionale Entwicklung, Sprachentwicklung, Spielentwicklung und Moralentwicklung. Dabei werden die für jede Entwicklungsstufe bedeutsamen Themen angesprochen wie zum Beispiel die Trotzphase, Sauberkeitserziehung, Schulfähigkeit, Geschlechterrollen, Identitätsentwicklung oder Funktionen der Peer Group.

Theorien und Forschungsergebnisse

Wichtige theoretische Modelle, Untersuchungen und Forschungsergebnisse sind Teil der Ausführungen über die unterschiedlichen Entwicklungsstadien. Dazu gehört unter anderem das vierstufige Modell der Denkentwicklung nach Piaget, die Untersuchungen der Mutter-Kind-Beziehungen von Mary Ainsworth, das Stufenmodell der moralischen Entwicklung nach Lawrence Kohlberg, das Stufenmodell zur psychosozialen Entwicklung nach Erik Erikson sowie das Berliner Eingewöhnungsmodell.

Pädagogische Konzepte und ihre Grundlagen

Unterschiedliche pädagogische Konzepte

Im dritten Kapitel stellen die Autorinnen und Autoren des Lehrbuchs unterschiedliche pädagogische Konzepte vor. Zum Einstieg in das Thema geht es um pädagogische Grundhaltungen, um die Unterscheidung zwischen formellen und informellen Erziehungszielen. Weiterhin werden unterschiedliche Erziehungsstile – autoritativ, autoritär, permissiv, nachgiebig, vernachlässigend – angesprochen sowie Normen und Werte in der Erziehung thematisiert.

Namhafte Persönlichkeiten aus Pädagogik und Sozialpädagogik

Nach einer kurzen Vorstellung der unterschiedlichen Bildungs- und Erziehungspläne einzelner Bundesländer erhalten die Leserinnen und Leser eine Zusammenfassung von theoretischen und praktischen Arbeiten bekannter Pädagoginnen und Pädagogen, die die Entwicklung der Pädagogik, insbesondere der Sozialpädagogik, nachhaltig beeinflusst haben. Dazu gehören: Rousseau, Pestalozzi, Fröbel, Key, Korczak, Neill, Freinet, Steiner, Montessori, Malaguzzi. Im Anschluss daran werden wichtige Aspekte erläutert, die für die Entwicklung der pädagogischen Konzeption einer Einrichtung grundlegend sind.

Bildung und Erziehung

Weitere Schwerpunkte des dritten Kapitels sind Bildung und Selbstbildungsprozesse, Partizipation, Lernen und Lernbedingungen. Auch hier erhalten die Leserinnen und Leser gut aufbereitete und verständlich erklärte theoretische Grundlagen. So wird sowohl die Geschichte des Begriffs Bildung erklärt wie auch die unterschiedlichen Bildungsbegriffe der gegenwärtig bekannten Erziehungswissenschaftler Gerd E. Schäfer und Wassilios E. Fthenakis erläutert.

Einzelne Bildungsbereiche werden vorgestellt

Unter dem Punkt "Bildungsprozesse planen" werden in Anlehnung an die Bildungs- und Erziehungspläne der Länder einzelne Bereiche vorgestellt. Dazu gehören unter anderem folgende Themen: Förderung der Sprachkompetenz, Entwicklung von Umweltbewusstsein und –verantwortung, mathematisch-naturwissenschaftliche Bildung und Erziehung, Spielen und Gestalten, interkulturelles Lernen.

Professionalisierung und Weiterentwicklung

Im vierten Teil des Lehrbuchs geht es um Grundlagen im Hinblick auf die Professionalisierung der praktischen beruflichen Arbeit. Bevor sich die Autorinnen und Autoren mit den Themen Teamarbeit, Qualitätsmanagement und Elternarbeit auseinander setzen, beschäftigen sie sich mit der Definition von Professionalisierung und den Kompetenzen einer professionellen Erzieherin.

Weiterführendes

Ein umfangreiches Glossar, gut ausgewählte Internet-Links und ein Literaturverzeichnis runden das Lehrbuch ab. Weiterhin wird es ergänzt durch ein Arbeitsbuch, einen Portfolioband und Tafelbilder für das interaktive Whiteboard. Das Arbeitsbuch beinhaltet unterschiedliche Aufgaben und Arbeitsaufträge, die sowohl allein als auch in der Gruppe bearbeitet werden können. Das übersichtlich gestaltete Arbeitsbuch eignet sich hervorragend zum Wiederholen und Vertiefen des umfangreichen Fachwissens aus dem Lehrbuch.

Kurzinformationen

TitelErziehen, bilden und begleiten
Autor/innenHartmut Böcher, Britta Ellinghaus, Eva König, Margret Langenmayr, Herbert Österreicher, Bodo Rödel, Elke Schleth-Tams, Christine ter Haar, Yvonne Wagner
VerlagBildungsverlag EINS
ISBN978-3-427-40275-6
Preis31,95 €
ArbeitsbuchErziehen, bilden und begleiten - Arbeitsbuch
VerlagBildungsverlag EINS
ISBN978-3-427-40285-5
Preis12,95 €

Fazit

Hoher Praxisbezug

Das Lehrbuch "Erziehen, bilden und begleiten" bietet fundiertes Fachwissen, das wesentlicher Bestandteil der Erzieherinnen- und Erzieherausbildung an Fachschulen und Fachakademien ist. Eine gut durchdachte Gliederung sortiert das umfangreiche Grundlagenwissen: Ausgehend von der eigenen Biografie geht es in den folgenden Teilen des Lehrbuchs um die Lebenswelten der Zielgruppe sozialpädagogischer Arbeit, um pädagogische Konzepte und schließlich um die Entwicklung erzieherischer Professionalität. Die theoretischen Grundlagen werden verständlich und nachvollziehbar erklärt, ein Bezug zur Praxis ist immer deutlich erkennbar.

Für Lehrende und Lernende gleichsam geeignet

Selbstverständlich kann das Lehrbuch fachspezifische Bücher nicht ersetzen, dennoch ist es gelungen nahezu alle bedeutsamen Themen zusammen zu fassen. Das ansprechende Layout – mit Fotos, Illustrationen, gut gestalteten Schaubildern, Tabellen – trägt wesentlich zur guten Aufbereitung des umfangreichen Stoffs bei. Dieses Lehrbuch ist in Kombination mit dem ebenfalls sehr überzeugenden Arbeitsbuch für alle Interessierten uneingeschränkt empfehlenswert. Ein besonderes Plus: Die Autorinnen und Autoren kommen aus verschiedenen Bundesländern und somit werden die unterschiedlichen Lehrpläne wie auch die unterschiedlichen Bildungs- und Erziehungspläne berücksichtigt.

Information zur Autorin

Doris Schalles-Öttl
ist Diplom-Pädagogin und Medienpädagogin. Sie arbeitet als Dozentin für Medienpädagogik an der Katholischen Fachakademie für Sozialpädagogik, München, und ist freiberuflich tätig, unter anderem für Aktion Jugendschutz, Landesarbeitsstelle Bayern e.V.