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Mediennutzung im Wandel

Die Medienwelt hat sich in den letzten Jahrzehnten rasant verändert, das Angebot ist deutlich umfangreicher geworden. Gerade für jüngere Kinder stellt dies einen unübersichtlichen "Dschungel" dar. Eine Begleitung der Kinder durch die Eltern ist unerlässlich.

Interesse wecken: Fernsehsendungen für Kinder

Zeitungsschnipsel zu aktuellen TV-Angeboten

Ähnlich der "Heldenleine" können Sie Zeitungsschnipsel zu aktuellen TV-Angeboten aus dem Kinderprogramm vorbereiten. Die ausgeschnittenen Bilder oder Fotos von Fernsehsendungen, Titelüberschriften oder Fernsehfiguren werden auf dem Boden oder auf einem großen Tisch ausgebreitet. Fordern Sie die Eltern auf, sich je einen Zeitungsschnippsel auszuwählen. In der Runde erhält jede Person die Gelegenheit, kurz zu erzählen, warum er oder sie sich für diesen Ausschnitt entschieden hat.

Was ist bekannt?

Nach der Vorstellungsrunde bietet es sich an, den Eltern kurz Zeit zu lassen, damit sie sich einmal bewusst das Kinderprogramm anhand von ausgelegten Fernsehzeitungen anschauen können. Je nach Zusammensetzung der Elterngruppe werden die Reaktionen und Äußerungen unterschiedlich ausfallen. Von "Das habe ich mir noch nie bewusst angeschaut, ich bin ganz erstaunt, was es alles so gibt ..." über "Das sagt mir alles gar nichts ...".

Ideen stichwortartig festhalten

Aspekte sammeln, die die Eltern ansprechen

Manchmal ist es hilfreich, die Antworten auf einzelnen Kärtchen, so genannten Metaplankarten, an einer Moderationswand in Stichworten zusammenzufassen oder auf einem Plakat gut sichtbar mitzuschreiben. In anderen Fällen reicht es, wenn Sie sich selbst Stichworte notieren, um anschließend inhaltlich auf die einzelnen Aspekte einzugehen.

Folgende Themen und Fragen kommen häufig zur Sprache

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Wie lange darf ein Kindergartenkind fernsehen?

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Nach welchen Kriterien kann ich beurteilen, welche Sendungen für mein Kind geeignet sind?

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Wie verhalte ich mich, wenn sich mein Kind beim Fernsehen ängstigt?

Fernsehen für Kinder

Eine hoch emotionale Beschäftigung

Kinder erleben Fernsehen anders als Erwachsene. Im Laufe der Vorschuljahre lernen sie nach und nach, die Inhalte des Fernsehangebots auf ihren Realitätsgehalt hin einzuschätzen. Für Vorschulkinder steht nicht das Verstehen sondern das Erleben von Fernsehsendungen im Vordergrund. Fernsehschauen ist für Kindergartenkinder eine sehr emotionale Beschäftigung. Auch wenn die Kleinen zum Teil regungslos vor dem Bildschirm sitzen, so sind sie gefühlsmäßig "voll bei der Sache". Kindern unter drei Jahren fehlt sicherlich nichts, wenn sie noch keine Bekanntschaft mit dem TV geschlossen haben. Realität ist jedoch, dass drei Viertel aller Kinder im Alter zwischen zwei und drei Jahren bereits fernsehen. Umso wichtiger ist es, darauf zu achten, dass die Qualität der Sendungen speziell auf das Alter der Kinder zugeschnitten ist.

Welche Formate sind geeignet?

"Viele Kleinkinder schauen bereits frühmorgens fern", erzählt eine Erzieherin, die sich dem Thema Fernsehen angenommen hat. Es ist in diesem Zusammenhang allerdings weniger wichtig, wann sie schauen, sondern wie oft beziehungsweise wie lange und vor allem was sie schauen. "Formate für kleinere Kinder zeichnen sich aus durch eine kurze, überschaubare Geschichte, wenige Figuren, und sie haben einen Spannungsbogen, der nicht zu dramatisch verläuft.", sagt Michael Gurt, der verantwortliche Redakteur bei FLIMMO, der Programmberatung für Eltern. Kleinere Kinder verfügen altersentsprechend über eine begrenzte Aufmerksamkeitsspanne. Deshalb können sie kurzen Geschichten konzentriert folgen und verstehen somit deren Inhalte auch besser. Gelungene Kindersendungen sind beispielsweise Sendung mit dem Elefanten, KiKaNinchen oder JoNaLu.

Welche Fernsehprogramme für Kinder gibt es?

Im frei empfangbaren Fernsehen gibt es drei Kinderprogramme: den werbefreien öffentlich-rechtlichen KI.KA von ARD und ZDF sowie die privaten Programme SUPER RTL und NICK. Wer Zugang zum digitalen Fernsehen hat, kann auch das Pay-TV-Kinderangebot von Sky nutzen, zu denen Sender wie Disney Channel, Playhouse Disney oder Junior gehören. (Quelle: Radio und Fernsehprojekte für den Kindergarten; Arbeitspaket mit Materialien für Erzieherinnen und Erzieher; siehe rechte Spalte)

Computer und Internet

Noch wird das Internet bei den Vorschulkindern aufgrund der fehlenden Lesekompetenz wenig genutzt, doch laut der Studie von ARD/ZDF "Kinder und Medien" ist eine Zunahme der Nutzung von Computer und Internet auch bei den Vorschulkindern erkennbar. Die wachsende Zahl von Webseiten, die durch Symbole, Piktogramme oder Audioausgabe navigierbar sind, erschließen sich auch jüngeren Kindern, die noch nicht lesen können. Damit die Kinder von diesem Angebot nicht überfordert werden, ist es wichtig auch hier die Lernprozesse zu begleiten.

Computerregeln

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Altersgerechte Angebote

Prüfen Sie, ob das Angebot altersentsprechend ist. Wenn Sie unsicher sind, so holen Sie Informationen von kompetenten Ratgebern ein.

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Machen Sie sich mit den Angeboten vertraut

Bevor Sie sich mit Ihrem Kind oder mit der Kindergruppe vor den Bildschirm setzen, schauen Sie sich das Angebot selber in Ruhe an.

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Besser nicht alleine

Begleiten Sie die Kinder bei Ihren Ausflügen ins Netz und nehmen Sie sich besonders zu Beginn genügend Zeit, um die "Neulinge" bei den ersten Schritten zu unterstützen.

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Nehmen Sie sich Zeit

Der Umgang mit Maus und Tastatur will gelernt und geübt werden. Die Feinmotorik kleinerer Kinder und auch die Hand-Auge-Koordination wird noch ausgebildet.

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Nicht grenzenlos spielen

Auch wenn Computerspielen den Kindern sehr viel Spaß bereitet, sollte die Nutzung zeitlich begrenzt werden. Empfohlen werden für Vorschulkinder köchstens 15 bis 30 Minuten am Stück, maximal zwei- bis dreimal pro Woche.

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Rechzeitig das Spielende ankündigen

Kündigen Sie das Spielende rechtzeitig an, so dass das Kind die Gelegenheit hat, seine Aktionen zu Ende zu bringen. Der Frust ist ansonsten vorprogrammiert.

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Über die Inhalte sprechen

Tauschen Sie sich mit dem Kind über das Angebot aus. Greifen Sie kindgerechte Anregungen auf und besprechen Sie, wie das virtuell Erlebte in die reale Welt übertragbar ist.

Schluss

Zusammenfassung

Ein Elternabend bietet die Gelegenheit, Eltern nahezubringen, dass Kinder Orientierungshilfen in der Vielfalt der medialen Möglichkeiten brauchen – insbesondere um die Vielfalt der medialen Möglichkeiten bewältigen und kompetent nutzen zu können. Es gilt bewusst zu machen, dass Eltern den Kindern eine unmittelbare Orientierung bieten, indem Sie als Vorbilder fungieren. Die Kinder spiegeln, was die Eltern ihnen in puncto Fernsehverhalten vorleben - im positiven wie im negativen Sinne. Dafür brauchen Eltern jedoch Informationen, die die pädagogische Fachkraft bereitstellen kann.

Weiterführende Angebote

Nicht alle Themen werden in einem einzigen Elternabend zum Thema Fernsehen ausreichend diskutiert werden können. Viele Eltern nehmen gern das Angebot an, sich in vereinbarten Einzelberatungsgesprächen weiter zu informieren oder weitere Informationsabende zu speziellen Fernsehthemen zu verabreden. Sie können das folgende "Handout für die Eltern" (siehe unten) herunterladen, ausdrucken und an die Eltern verteilen. Das Handout enthält eine Zusammenstellung von Informationen und Tipps zum Thema Fernsehen.

Download

Handout für die Eltern
Diese Zusammenstellung von Informationen und Tipps zum Thema Fernsehen richtet sich an die Eltern. Sie können das Dokument herunterladen, ausdrucken und an die Eltern verteilen.
Dateigröße: 60 KB

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Weiterführende Informationen
Zum Thema "Kinder und Fernsehen" finden Sie hier Linktipps sowie Literaturempfehlungen.

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Leitfaden Elternabend zum Thema Fernsehen
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