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Die Kita für Medien öffnen - 5 Blitzideen

Viele Erziehende stellen sich die Frage, weshalb es so wichtig sein sollte, schon in jungen Jahren die Mediennutzung zu unterstützen und die frühkindlichen Bildungsinstitutionen für die Arbeit mit Medien zu öffnen. Auf diese Frage gibt es eine ganze Reihe plausibler Antworten.

Medien in den Kindergartenalltag lassen - warum?

Kindliche Lebenswelt
Es entspricht den kindlichen Lebensgewohnheiten und Erfahrungen, Medien im Kindergartenalltag zu verwenden statt auszuschließen – Medien gehören zur heutigen Realität.

Medien als Informationsquelle
Die Arbeit mit Medien kommt kindlichen Interessen entgegen: Kinder eignen sich viel informelles Wissen im Umgang mit Medien und im Zuge der Mediennutzung an. Durch die Öffnung des Kindergartens für Medien können die Kleinen dieses Wissen, das sie sich durch Medien angeeignet haben, in den Kindergartenalltag einbringen und es durch gezielte medienpädagogische Förderung erproben und erweitern.

Situationsorientierter Ansatz
Durch den Medieneinsatz im Kindergarten wird situationsorientiertes Arbeiten ermöglicht und erleichtert, zum Beispiel bei der Suche nach Informationen oder in der Aufarbeitung von Medienerlebnissen.

Medienkompetenz - heutzutage ein "Muss"
Eine wesentliche Bedeutung erhält der Einsatz von Medien im Kindergartenalltag auch in Bezug auf die Medienkompetenzförderung, denn möglichst früh sollen kritisches und reflexives Denken, Verarbeitung von Medienerlebnissen, Wissen über Medien sowie verschiedene durch Medien ermöglichte Ausdrucksformen gefördert und gestärkt werden.

Einblicke in Mediengewohnheiten der Kinder
Die pädagogische Fachkraft erhält wichtige Erkenntnisse über die Medienvorlieben der Mädchen und Jungen und kann die (medien)pädagogische Arbeit darauf aufbauend planen. Erwachsene gewinnen Einblicke in die Mediengewohnheiten der Kinder und können im offenen Gespräch viele Vorurteile abbauen. Sie können erkennen, welche Freude und Begeisterung die Kinder im Umgang mit Medien, aber auch mit ihren medienbezogenen Spielutensilien haben, die sie mit in die Institution bringen.

Verkleidungsutensilien und andere Mitbringsel; © (BIBER) Schulen ans Netzzwei Jungen mit Handy; © (BIBER) Schulen ans Netz
kunterbunte Medienkiste
 
zwei Jungen mit Handy
 

5 Blitzideen

Diese fünf Beispiele zeigen Ihnen: Es gibt einfache Möglichkeiten, mit Medien zu arbeiten. Es ist kaum  finanzieller Aufwand nötig, weiterhin sind die Blitzideen im Hinblick auf die Medienkompetenz der Erzieherinnen und Erzieher bewusst niedrigschwellig gehalten. Die Begeisterung der Kinder wird Sie motivieren, daran weiterzuarbeiten!

Idee Nr. 1Einen Medien–Mitbringtag veranstalten
Idee Nr. 2Eine Medienkiste bereitstellen
Idee Nr. 3Malvorlagen zu den Serienhelden der Kinder
Idee Nr. 4Deine Lieblingssendung – dein Lieblingscomputerspiel?
Idee Nr. 5Kennmelodien erraten

Wenn die medienpädagogischen Kompetenzen fehlen

Die technische Entwicklung schreitet schnell voran

Da viele Argumente für die medienpädagogische Arbeit im Kindergartenalltag sprechen, müssen die Kompetenzen der Pädagoginnen und Pädagogen in Zusammenhang mit der Medienarbeit berücksichtigt werden. Heutige Erwachsene sind mit ganz anderen Medien und Medienprodukten aufgewachsen als Kinder von heute. Die technische Entwicklung ist so schnell vorangeschritten, dass es schwer fällt, mit diesen Entwicklungen mitzuhalten. Nicht zuletzt müssen diese Kompetenzen noch ergänzt werden, um die Anliegen der medienpädagogischen Arbeit auch weitergeben zu können.

Der Begriff der Medienkompetenz

Aus diesem Grund differenziert Stefan Aufenanger den Begriff der Medienkompetenz und bezeichnet die Medienkompetenz von Erziehenden als "medienpädagogische Kompetenz", welche "sich auf die Fähigkeit bezieht, Medienkompetenz unter pädagogischen Aspekten angemessen vermitteln zu können" (Aufenanger 1999, S. 95). Medienpädagogische Kompetenz beinhaltet dabei nicht nur die eigene Medienkompetenz, sondern auch die Fähigkeit, Kinder, Jugendliche oder Erwachsene in der Entwicklung ihrer Medienkompetenz zu unterstützen.

Information zur Autorin

Elisabeth Schallhart
ist Kindergartenpädagogin in Tirol/Österreich und Diplom-Pädagogin mit dem Schwerpunkt Medienpädagogik und Kommunikationskultur. Seit einigen Jahren beschäftigt sie sich intensiv mit der Förderung von Medienkompetenz im Kindergartenalter, der Förderung medienpädagogischer Kompetenzen von Erziehenden und mit der Ausarbeitung und Durchführung von medienpädagogischen Angeboten im Kindergartenalltag.