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Probier's mal mit Musik

Wortspiele, Reime und das Singen sind zentrale Elemente der frühkindlichen Sprachförderung. Antje Zumbansen bietet deshalb Musikklassen in Englisch an - die ausgebildete Erzieherin hat schon früher tägliche musikalische Rituale in den Kindergartenalltag integriert und damit gute Erfahrungen gemacht.

Drei Akkorde auf der Gitarre

"Eigentlich fände ich es toll, wenn jede Erzieherin und jeder Erzieher drei Akkorde auf der Gitarre spielen könnte." Antje Zumbansen lacht, als sie das sagt; sie weiß schon, dass man das nicht verlangen kann. "Aber für die Kinder wäre es prima", sagt die ausgebildete Erzieherin, die ihre Liebe zur Musik zum Beruf gemacht hat: Seit fünf Jahren bietet sie in Berlin Musikklassen für Kinder bis fünf Jahre an.

Trommeln und "Schütteleier"

"Music together" kommt eigentlich aus den USA und wird inzwischen in mehr als zwanzig Ländern weltweit angeboten, auch in einigen deutschen Städten. Antje Zumbansen und ihre drei Musikerinnen und Musiker singen auf Englisch. In der Regel besuchen Kinder sie mit ihren Eltern, es gibt aber auch ein Angebot für größere Jungen und Mädchen, die ohne elterliche Begleitung kommen. Und nicht zuletzt besuchen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Teams wöchentlich verschiedene Kindergärten. Sie bringen Gitarren, Flöten oder Trommeln und diverse Rhythmusinstrumente wie "shaking eggs" (Schütteleier) oder "claves" (Klanghölzer) mit. Und die Kinder können es kaum erwarten, sie freuen sich jede Woche neu auf die Musik.

Aufforderung in ein Lied packen

"Musik macht vor allem Spaß. Und Freude ist ein zentrales Element, auch fürs Lernen der Sprache", beschreibt Antje Zumbansen ihren Ansatz. Sie hat schon zu Beginn ihrer Erzieherinnentätigkeit im täglichen Miteinander im Kindergarten aufs Singen gesetzt: "Man kann im Alltag so viel mit Liedern verbinden: Zum Beispiel wenn man möchte, dass sich die Kinder die Hände waschen, dass sie sich anziehen oder dass sie aufräumen, kann man die Aufforderung in ein kleines Lied packen. Wenn man das öfter macht, gibt es einen Wiedererkennungswert, dann singt man nur die ersten Takte und schon geht es los."

Frech sein und Quatsch quasseln

Nach ihren Erfahrungen mögen es die Kinder besonders gern, wenn sie passend zu den Strophen oder Reimen die entsprechenden Handbewegungen machen können. "Ich lasse mit den Händen Schneeflocken rieseln oder wenn ich singe, ,ich fahre im Auto', umfassen die Hände ein imaginäres Lenkrad", beschreibt sie. Großen Spaß macht es den Kindern, wenn sie dann unter lautem Geschrei die Hupe "betätigen" können. "Kinder lieben es, wenn sie albern und ausgelassen sein können", sagt die 44-Jährige. Für kleine Dialoge oder Reimspiele hat sie immer Fingerpuppen dabei. Die heißen Jack und Schweini und dürfen auch ruhig mal das tun, was Kinder sonst in der Regel nicht tun dürfen: Frech sein und Quatsch quasseln. "Wenn ich die erzählen lasse, man könne statt Nutella auch mal Schuhcreme aufs Brot schmieren, gibt's kein Halten mehr", erzählt Antje Zumbansen. Sie genießt das Zusammensein mit den Kindern, das gemeinsame Singen, die spielerische, lockere Atmosphäre, die aber durchaus auch konzentriert ist. "Es ist ein lebendiger, kreativer Umgang mit Musik und Sprache", schildert sie, "und da bekommt man auch als Lehrerin eine Menge zurück."

Kein Kind wird zum Mitmachen gezwungen

Die Musikklassen funktionieren so, dass Bewegungslieder, bei denen Kinder (und Eltern) aufstehen, springen, hopsen oder tanzen dürfen, sich abwechseln mit ruhigeren Songs, bei denen die Kinder auch mal träumen können. Dabei wird niemand dazu gedrängt, mit zu singen, zu tanzen oder zu klatschen. "Je nach Temperament und Persönlichkeit reagieren die Kinder unterschiedlich", beschreibt die Musikerin: "Es gibt Kinder, die schauen sich in der Stunde alles nur ganz intensiv an. Wie Schwämme absorbieren sie alles, was geschieht. Und dann berichten die Eltern Wochen später, dass ihre Kinder zu Hause ganz begeistert singen und erzählen."

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