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Multimediales Bilderbuch

Kinder lieben Geschichten. Geschichten selber ausdenken und sie in Bildern, Texten und Tönen wiedergeben ist eine faszinierende Tätigkeit. Dabei stellt sich das Arbeiten mit Computer und Software als spannendes Neuland dar.

1. Schritt: Vorbereitungen

Jedes Kind dort abholen, wo es steht

Um herauszufinden, welche Kompetenzen jedes Kind mitbringt, erzählen die Mädchen und Jungen zu Beginn ob und welche Erfahrungen sie schon mit dem Computer und Computerprogrammen gemacht haben. Dazu eignet sich zum Beispiel das Malen eines Computers mit anschließender Erklärung oder ein offenes Gespräch. Durch diesen Einstieg in die Thematik verhindern Sie, dass die Kinder sich im Projekt über- oder unterfordert fühlen.

Arbeiten Sie sich in die Präsentationssoftware ein

Bevor die Kinder mit der Software "Multimediawerkstatt" arbeiten, ist es wichtig, dass Sie sich als pädagogische Fachkraft selbst vorher einarbeiten. Das ist aber auf Grund der einfachen Bedienung der hier aufgeführten Software kein Problem. In der Regel brauchen Sie dafür nicht länger als eine Stunde. Zudem gibt es für die "Multimediawerkstatt" ein Handbuch, in dem die einzelnen Arbeitsschritte übersichtlich und anschaulich bebildert sind.

Der kindgerechte Arbeitsplatz

Damit die Arbeit am Projekt gut funktioniert, sollten maximal drei Kinder an einem Computer arbeiten. Achten Sie bitte darauf, dass die Kinder eine gute Sicht auf den Bildschirm haben. Sitzen die Kinder schräg zum Bildschirm, fällt die Hand-Auge Koordination schwer. Tipp: Handelsübliche "Mäuse" sind für Kinderhände oft zu groß, eine gute Alternative sind Laptopmäuse, die in der Regel kleiner sind.

2. Schritt: Berührungsängste abbauen

Damit die Kinder eventuell vorhandene Berührungsängste  verlieren, brauchen sie Zeit, um mit dem Computer zu experimentieren. Hat ein Kind zum ersten Mal eine Maus in der Hand, geben Sie ihm die Möglichkeit, mit dem Gerät erste Erfahrungen zu sammeln. Erklären sie die notwendigsten Funktionen. "Wo und wie schalte ich den Computer ein?", "Wie rufe ich das Programm auf?", "Wie bediene ich die Computer-Maus und den Drucker?" Solche Fragen werden am besten im zweiten Schritt beantwortet und gemeinsam ausprobiert. Kinder, die bereits wissen wie es geht, können die einzelnen Schritte der Reihe nach vorführen. Anschließend kann jedes Kind die Tätigkeiten selbstständig, gegebenenfalls mit Ihrer Unterstützung, nachmachen.

3. Schritt: Erste Experimente mit der Software

Nun lernen die Kinder die Software "Multimediawerkstatt" kennen. Es lassen sich viele Funktionen an der Software ausprobieren und auf diese Weise Sicherheit gewinnen. Lassen Sie die Kinder mit dem Programm eigenständig experimentieren, bieten Sie ihnen aber je nach Leistungsniveau Hilfestellungen an, wo es nötig ist. Manche Kinder müssen öfter auf die Funktion einzelner Buttons hingewiesen werden, andere hingegen erforschen das Programm lieber auf eigene Faust. Hier sollten Sie Freiräume nach pädagogischem Ermessen gewähren.

4. Schritt: Ideen für das Bilderbuch sammeln

Die Kinder planen gemeinsam mit Pädagoginnen und Pädagogen das eigene multimediale Bilderbuch. Hier gibt es verschiedene Möglichkeiten: Leistungsstarke und ältere Kindern können durchaus ihr Bilderbuch selbst entwerfen. Damit können sie eigene Ideen einbringen und mit viel Freiraum arbeiten. Beraten Sie die Kinder, wenn es um die Umsetzung ihrer Ideen geht. Bei leistungsschwächeren oder jüngeren Kindern empfiehlt sich die Nachgestaltung eines einfachen Bilderbuches, zum Beispiel "Die Raupe Nimmersatt", oder auf vorgegebene Figuren zurückzugreifen, um Misserfolge zu vermeiden. Nutzen Sie in diesem Fall die vorgefertigten Bilder, die in der "Multimediawerkstatt" enthalten sind.

5. Schritt: Die Handlung nimmt Gestalt an

Nachdem Sie das Bilderbuch gemeinsam mit den Kindern geplant haben, entwerfen Sie gemeinsam das Storyboard. Damit die Ganzheitlichkeit des Projekts nicht verloren geht, ist es notwendig, die benötigten Bilder vorher einzeln zu skizzieren, um die Handlung der Geschichte zu visualisieren. Die Kinder reden miteinander, diskutieren und stimmen ihre Ideen aufeinander ab. Hier sind Sie als Vermittlerin beziehungsweise Vermittler und Koordinatorin oder Koordinator gefragt. Kinder in diesem Alter kennen das "Zusammenarbeiten" noch nicht, sie brauchen oftmals Hilfestellung, um Frustrationen zu ertragen ohne zu streiten. Wenn das Storyboard steht und einstimmig angenommen wurde, können die Kinder ohne erneute Diskussionen über den Inhalt oder die Gestaltung in Ruhe am Computer arbeiten. Haben Sie sich für die Möglichkeit der Nachgestaltung eines Bilderbuchs entschieden, stellt dieses bereits das Storyboard dar. Wollen Sie mit der ganzen Vorschulgruppe ein Bilderbuch erstellen, verteilen Sie die zu gestaltenden Seiten auf verschiedene Kleingruppen und fügen am Ende das Buch aus den Ergebnissen der einzelnen Gruppen zusammen.

6. Schritt: Die Entwürfe übertragen

Die Kinder und die Pädagoginnen und Pädagogen übertragen nun die Entwürfe des Storyboards in die "Multimediawerkstatt". Hier können Sie entweder die Maus oder das digitale Zeichenbrett einsetzen. Für die jüngeren Kinder ist die Arbeit mit der Maus zwar eventuell schwieriger, stellt aber zugleich eine gute Übung für die Hand-Auge-Koordination dar. Manchen Kindern hilft es, wenn Sie zu Anfang die Hand des Kindes führen. So können Sie spüren, wie die Maus zu bewegen ist, wann die Taste gedrückt und wann sie losgelassen werden muss. Da sich die Kinder stark konzentrieren, sollten die Einheiten nicht länger als circa 30 Minuten dauern.

7. Schritt: Die Bilder und Töne zusammenfügen

Sind alle Bilder in der "Multimediawerkstatt" gespeichert, können Sie sie in der Projektorwerkstatt zusammenfügen und mit individuellen Übergängen versehen. Dies funktioniert einfach per Drag & Drop (= Ziehen) mit der Maus. Es besteht auch die Möglichkeit, den Bildern Text und Ton hinzuzufügen. Kinder im Grundschulalter können dies eigenständig erledigen, Vorschulkinder brauchen dabei Unterstützung. Nutzen Sie die Möglichkeit, mit den Kindern an der Sprachgestaltung zu arbeiten. Die Kinder können nun die Bilder und Szenen mit eigenen Worten kommentieren. Hier ist es sinnvoll, das deutliche und laute Reden zu üben, damit das Gesprochene auch beim Abhören der Aufnahme verstanden wird.

Das Bilderbuch ist fertig!

Das multimediale Frühlings-Bilderbuch ist fertig und alle Beteiligten haben sicherlich guten Grund stolz zu sein! Schön, wenn die Kinder noch etwas zu den eigenen oder den Geschichten anderer Kinder erzählen und sich alle gemeinsam an den Ergebnissen freuen. Ein mit Computer und Software erstelltes Bilderbuch macht sich auch ausgedruckt sehr gut! Als richtiges Buch sollte es in der Lese-Ecke zum "immer wieder anschauen" oder "immer wieder vorlesen" einen Platz finden. So erfährt Ihr gemeinsam geschaffenes Produkt Wertschätzung sowohl von Erwachsenen als auch von Gleichaltrigen, führt zu einem positiven Selbstwertgefühl bei den Kindern und macht vor allem Lust auf mehr.

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Software für die Online-Präsentation
Das multimediale Bilderbuch lässt sich mit verschiedenen Softwareprogrammen verwirklichen. Hier finden Sie weitere Informationen.

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