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Medienpädagogische Arbeit im Kindergarten

Medien und verschiedene Medienprodukte sind wichtiger Bestandteil unseres täglichen Lebens. Bereits im frühen Kindesalter werden Erfahrungen mit Medien bewusst oder unbewusst gesammelt. Dies stellt eine Herausforderung für die Vorschulpädagogik dar, birgt gleichzeitig aber auch Chancen.

Leben und Arbeiten mit Medien

Medien im Alltag

Heutige Kinderwelten sind gleichzeitig als Medienwelten zu verstehen. Laut der Basisstudie des Medienpädagogischen Forschungsverbundes Südwest aus dem Jahre 2006 besitzen in Deutschland zum Beispiel 57 Prozent der sechs- bis 13-jährigen Kinder einen CD–Player, und bis zu 46 Prozent nennen einen Fernseher ihr Eigentum. Kinder besitzen nicht nur Medien und Medienprodukte, sie nutzen diese auch in ihrer ganzen Vielfalt.

Pädagogik muss sich an der kindlichen Realität orientieren

Diese vielseitigen Medienerfahrungen, die Kinder schon in jungen Jahren machen, lassen erkennen, welche Notwendigkeit für die medienpädagogische Arbeit im Kindergartenalltag besteht. Langsam beginnen sich die Schwerpunkte für eine grundlegende Medienbildung auch im Vorschulbereich durchzusetzen. Die Vorstellung des Kindergartens als "medienfreie Zone" entspricht längst nicht mehr der kindlichen Realität und genauso wenig einer zeitgemäßen kindorientierten Pädagogik.

Medienpädagogische Praxis

Die Auseinandersetzung mit persönlichen Voraussetzungen, beispielsweise die eigene Medienbiografie und -vorliebe, und institutionellen Bedingungen soll den Einstieg in die medienpädagogische Praxis erleichtern. Gleichzeitig entstehen mit der Integration von Medien im Kindergartenalltag pädagogische Chancen und Möglichkeiten, die zum Weiterarbeiten und Nachahmen motivieren und nachhaltig für eine Verankerung der Medienerziehung und der aktiven Medienarbeit in der Vorschulpädagogik sprechen.

Die persönliche Medienbiografie

Nicht vorschnell (ver)urteilen

Erwachsene zeigen oft wenig Verständnis für die Medienvorlieben der Kinder. Dabei vergessen sie meist, dass auch sie mit verschiedenen Medien und Medienangeboten aufgewachsen sind. Die eigene Medienbiografie kritisch zu hinterfragen soll dazu anregen, die Faszination von beispielsweise Fernsehsendungen für Kinder nicht vorschnell zu verurteilen, sondern Verständnis aufzubringen. Dies ist eine Methode, die den Blick für Problemstellungen eröffnet und dadurch angemessene Zielformulierungen für medienpädagogisches Handeln fördert.

Persönliche Medienvorlieben

Es erweist sich als sinnvoll, über die eigenen Lebensgewohnheiten nachzudenken und dabei die persönlichen Medienvorlieben und die individuelle Form der Mediennutzung herauszufinden. Durch Fragen wie beispielsweise:

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"Was waren meine Lieblingssendungen?"

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"Welche Fernsehfiguren waren mir wichtig?"

können überraschende Entdeckungen gemacht werden. Medienbiografisches Arbeiten bietet sich dabei nicht nur im Umgang mit dem Medium Fernsehen an, sondern lässt sich genauso anwenden auf alle andere Medien, beispielsweise Zeitungen, Comics, Hörspiele oder Bücher (Bundeszentrale für politische Bildung, 2003: Über Medien reden).

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Voraussetzungen und Rahmenbedingungen
Um medienpädagogische Arbeit in der Praxis durchführen zu können, bedarf es einiger Vorbereitungen und Voraussetzungen.

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Medienerziehung im Kindergarten
Die medienpädagogische Arbeit orientiert sich an den Interessen und Kenntnissen der Kinder. Sozial-kommunikative Kompetenzen und Kreativität werden gefördert.

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Links und Literatur
Quellenhinweise und weiterführende Literatur sowie Linktipps finden Sie hier.

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Information zur Autorin

Elisabeth Schallhart
ist Kindergartenpädagogin in Tirol/Österreich und Diplom-Pädagogin mit dem Schwerpunkt Medienpädagogik und Kommunikationskultur. Seit einigen Jahren beschäftigt sie sich intensiv mit der Förderung von Medienkompetenz im Kindergartenalter, der Förderung medienpädagogischer Kompetenzen von Erziehenden und mit der Ausarbeitung und Durchführung von medienpädagogischen Angeboten im Kindergartenalltag.