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Die Fit-Esser

Eine Gruppe von Superhelden liefert sich einen spannenden Wettstreit, bei dem Fitness und gesunde Ernährung Voraussetzung für den Sieg sind. Das Lernspiel "Die Fit-Esser" möchte Kinder für die Themen gesunde Ernährung und Bewegung sensibilisieren und ihnen grundlegendes Wissen dazu vermitteln.

Cover "Die Fit-Esser"; copyright Ravensburger Verlag

Bewegung und gesunde Ernährung von Kindern sind elementare Themen der frühkindlichen Bildung. Schließlich wirken sich gesunde Ernährung und Sport auf das Konzentrationsvermögen, die Leistungsfähigkeit sowie auf das Selbstbewusstsein der Kinder aus. Ziel des Spiels ist, Kinder zu animieren, sich mit dem Thema "ausgewogene Ernährung" zu beschäftigen. Bei dem Sammelspiel für zwei bis vier Kinder ab fünf Jahren geht es darum, auf einem Trainingsplan möglichst weit nach oben und beim Auswertungsrennen am weitesten nach vorne zu gelangen.

Aufbau des Spiels

Aufwärmübung: Material sichten und aufstellen

Schon beim gemeinsamen Betrachten der Spielutensilien wie beispielsweise der Lebensmittelkärtchen bieten sich prima Gesprächsanlässe, um einführend über das Thema gesunde Ernährung zu reden. Anschließend geht es ans Aufstellen des Spielmaterials - hier benötigen die Kinder Hilfe: Die Schachtel des Spiels versehen sie gemeinsam mit der pädagogischen Fachkraft mit Trennwänden und legen eine Papptafel darüber, so dass vier Öffnungen, die durch Münder dargestellt sind, sichtbar werden. Um die Schachtel herum legen die Kinder nun kreisförmig die so genannten Mahlzeiten- und Bewegungsfelder. Die Spielschachtel hat auch eine "Nacht-Seite". Hier wird das "Nachtfeld" aufgestellt, daneben legen die Kinder wieder abwechselnd die Mahlzeiten- sowie die Bewegungsfelder. Jetzt legen die Spieler noch die Lebensmittelkärtchen mit der Abbildung nach oben neben die Mahlzeiten-Felder, suchen sich eine Superhelden-Figur aus, und schon kann es losgehen.

Wo bleiben die Superheldinnen?

Ausgewogene Ernährung und Bewegung macht die Superhelden des Spiels immer stärker - nur wer topfit ist, kann im Wettrennen bestehen. So werden die Helden zu idealen Identifikationsfiguren, die dazu motivieren, ihnen nachzueifern - allerdings nur für die Jungs. Denn leider hat man bei der Gestaltung der Spielfiguren nicht an die Mädchen gedacht: Superheldinnen sucht man bei den "Fit-Essern" vergeblich. Gerade im frühkindlichen Bereich ist Gender-Fairness momentan in aller Munde; die einseitige Fixierung auf das männliche Geschlecht ist demnach nicht gerade zeitgemäß.

Bananen, Limonade oder Weizenbrötchen?

Bei den "Fit-Essern" haben es die Jungen und Mädchen selbst in der Hand, ihre Helden in Topform zu bringen: Ziel ist es, die Helden-Figürchen mit möglichst gesunden Nahrungsmitteln und Getränken zu versorgen. Zu diesem Zweck müssen die Spielerinnen und Spieler die "wertvollsten" Lebensmittelkärtchen für ihre Superhelden gewinnen. Die Kärtchen sind mit verschieden hohen Punktzahlen versehen, wobei jeder Punkt auf der Trainingstabelle zählt. Bei jeder "Mahlzeit" feilschen die Kinder um Obst, Schokolade, Käse oder Wurst und lernen dabei, dass Vollkornbrot den Superhelden mehr Energie gibt als Weißmehlbrötchen und das Mineralwasser mehr Punkte bringt als Limonade.

Der Superheld bin ich – die Kinder laufen und fliegen mit

Die Kinder können bei dem Spiel auch selbst sportlich werden, zum Beispiel indem sie dazu aufgefordert werden, auf der Stelle zu laufen und bis zehn zu zählen. Auch Rad fahren und ein Geschicklichkeitstraining gehören zum Fitnessprogramm und bringen wichtige zusätzliche Punkte. Schließlich starten die Superhelden in den Wettkampf. Hier gilt: Wer seinen Superhelden am gesündesten ernährt und die sportlichen Herausforderungen besteht, gewinnt das Spiel.

Kinder spielen "Die Fit-Esser"Spielfiguren aus dem Spiel "Die Fit-Esser"
    

Gestaltung und Handhabung

Das Spiel ist durchweg farbenfroh und ansprechend gestaltet. Die Materialien sind so umfassend, dass die Kinder beim Aufbau zumindest anfangs von Erwachsenen unterstützt werden müssen. Die Spielregeln sind verständlich und kindgerecht, allerdings ist der gesamte Ablauf des Spiels durchaus komplex und bedarf besonders bei den jüngeren Kindern einer ausführlichen Erklärung seitens der pädagogischen Fachkraft. Das Spiel zeichnet sich darüber hinaus durch eine durchdachte Kombination aus "Denksport" und Bewegung aus. Gerade dieser Abwechslungsreichtum führt dazu, dass das Spiel nicht langweilig wird und den Jungen und Mädchen lang anhaltendes Vergnügen bereitet.

Einsatzmöglichkeiten

Gesunde Ernährung sowie Sport und Bewegung sind im Kindergarten und in der Grundschule wichtige Themen. Das Spiel kann problemlos in den Kita-Alltag integriert werden und eignet sich gut zur Ergänzung und Vertiefung von Ernährungs- und Sportthemen. Um den Kindern einen guten Einstieg in "Die Fit-Esser" zu bieten, empfiehlt es sich, dass die pädagogische Fachkraft vorab ein Gespräch mit den Kindern über das Thema Ernährung und Bewegung führt oder sich gemeinsam mit den Jungen und Mädchen ein entsprechendes Bilderbuch anschaut. Wichtig ist ebenfalls, dass die Erzieherinnen und Erzieher für eine angenehme Spielatmosphäre sorgen: Das Spiel erfordert Konzentrationsvermögen, deshalb brauchen die Kinder ausreichend Ruhe und Zeit für das Spiel.

Kurzinformationen

TitelDie Fit-Esser
FörderschwerpunkteBewusstsein für gesunde Ernährung, Bewegung
Altersempfehlungfünf bis acht Jahre
Anzahl der Spielendenzwei bis vier Kinder
VerlagRavensburger
Preis10,99 €
Erscheinungsjahr2009

Fazit

Das Spiel "Die Fit-Esser" ist eine schöne Möglichkeit, Kinder spielerisch an das Thema gesunde Ernährung und Bewegung heranzuführen. Hilfreich dabei ist, dass die Gebrauchsanweisung neben einer Erklärung der Lebensmittelgruppen noch weitere Tipps zur Vertiefung des Themas im Kontext des Spiels bereit hält. Ein weiterer Pluspunkt ist die enge Orientierung des Spiels an der Lebenswelt der Kinder. Dies begünstigt einen intuitiven Zugang zum Spiel und sorgt dafür, dass die Vermittlung von Wissen über die mehr und die weniger gesunden Lebensmittel lebendig und lebensnah geschieht. Einziger, aber nicht zu unterschätzender Kritikpunkt ist die im Sinne der Gender-Fairness zu bemängelnde Fixierung auf männliche Superhelden. Abgesehen davon ist "Die Fit-Esser" jedoch ein gelungenes und unterhaltsames Lernspiel, bei dem es viel zu entdecken gibt.

Information zur Autorin

Katja Haug
ist Diplom-Sozialarbeiterin und ausgebildete Online-Redakteurin mit den Schwerpunkten Bildungsforschung, Migration und Bildung, Gender und Bildung sowie frühe Förderung, Sprach- und Leseförderung.