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Was Hänschen nicht lernt ...

... lernt Hans nimmermehr. Da das Essverhalten in den ersten zehn Lebensjahren geprägt wird, ist es wichtig, dass Kitas mit gutem Beispiel vorangehen: Bei gemeinsamen Mahlzeiten lernen die Kinder, Nahrung wertzuschätzen. Und sie merken auch so ganz nebenbei, dass man prima auf Nahrungsmittel verzichten kann, die angeblich speziell für den Bedarf von Kinder ausgerichtet sind.

Suppen-Kaspar kein pädagogischer Ratgeber

Die Geschichte vom Suppen-Kaspar

"Der Kaspar, der war kerngesund,
ein dicker Bub und kugelrund,
er hatte Backen rot und frisch;
Die Suppe aß er hübsch bei Tisch.
Doch einmal fing er an zu schrei'n:
Ich esse keine Suppe! Nein!
Ich esse meine Suppe nicht!
Nein, meine Suppe ess' ich nicht!"

Kinder, die nicht "brav" sind

1844 von dem Frankfurter Arzt Heinrich Hoffmann in seiner Sammlung "drollige und lustige Geschichten für Kinder" ausgedacht, ist der "Suppenkaspar" auch im Jahre 2009 noch wohlbekannt. In dem Buch erzählt Hoffmann Geschichten von Kindern, die nicht brav sind, nicht auf ihre Eltern hören und denen deshalb ein furchtbares Schicksal widerfährt. Und auch wenn die meisten Eltern zugeben werden, dass Hoffmanns Geschichten ganz sicher nicht als pädagogischer Ratgeber taugen, dürfte der Suppenkaspar an den heimischen Esstischen auftauchen, wenn die lieben Kleinen nicht so zulangen, wie Eltern sich das vorstellen.

Unausgewogene Ernährung ist weit verbreitet

Und wenn die Kinder essen, ist es oft das Falsche: Zu wenig pflanzliche Lebensmittel wie Gemüse, Obst, Brot und Kartoffeln, dafür zu viele fettreiche, tierische Lebensmittel (Fleisch und Wurst) und deutlich zu viele Süßigkeiten - das sind die Schwachstellen in Sachen Ernährung von Kindern und Jugendlichen. Zu diesem Ergebnis kommen der Ernährungsbericht 2008 der Deutschen Gesellschaft für Ernährung und die EsKiMo-Studie (2006) des Robert-Koch-Instituts. Laut EsKiMo sind rund 20 Prozent der Kinder übergewichtig. Das Problem liegt nicht nur an dem zu hohen Konsum von Süßigkeiten, sondern auch an den vielen versteckten Kalorien beispielsweise in Fruchtsäften, Cornflakes und speziellen Kinderprodukten.

Die ersten zehn Jahre sind prägend

Solche Ernährungsfehler sind doppelt schlimm, denn Ernährungsgewohnheiten und Essverhalten, das belegen Untersuchungen, werden in den ersten zehn Lebensjahren geprägt. Das heißt: Wird zu Hause kaum Nahrhaftes und Gesundes gegessen, werden die Kinder auch im erwachsenen Alter eher zu Fast Food und Fertiggerichten greifen. Wer sich aber von klein auf gesund und abwechslungsreich ernährt, wird wahrscheinlich auch als Erwachsener frische und vielfältige Lebensmittel bevorzugen. Eltern sowie Erzieherinnen und Erzieher sollten deshalb von Beginn an auf die Ernährung der Kinder achten. Mädchen und Jungen, die sich gesund ernähren, sind besser gegen Umweltkrankheiten, Infektionen und Darmerkrankungen gewappnet, können sich besser konzentrieren und haben eine größere Chance, schlank zu bleiben.

Mahlzeiten als gemeinsames Familienereignis

Für Kinder sind fünf Mahlzeiten am Tag optimal, also drei Haupt- und zwei Zwischenmahlzeiten. Dann werden sie den ganzen Tag über gleichmäßig mit Nährstoffen und Energie versorgt. Eine Hauptmahlzeit sollte warm sein. Die Mahlzeiten sollten möglichst gemeinsam eingenommen werden. Alleine essen – während die Eltern mit dem Kaffee in der Hand Zeitung lesen - macht wenig Spaß. Das gemeinsame Familienessen ist auch eine Möglichkeit, zu erzählen und sich auszutauschen. Die Mahlzeiten sollten gemeinsam begonnen und gemeinsam beendet werden. Sich Zeit für das Essen nehmen und gewisse Tischsitten einhalten heißt auch: Nahrung wertschätzen.

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