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Energie wandert vom Körper in den Ball

Eigentlich ist es ein Alltagsphänomen - wer schaut beispielsweise schon genau hin und überlegt, welche Prozesse ablaufen, wenn ein ferngesteuertes Autos um die Ecke flitzt? Kinder tun das, und ob man das dann ,spielen' oder ,lernen' nennt, ist eigentlich zweitrangig. Wichtig ist, dass sie sich dafür interessieren.

Immer irgendwo und irgendwie "da"

Ohne Energie würde keine Blume wachsen, kein Auto fahren, kein Mensch laufen. Wir brauchen Energie, wenn wir Rad fahren, schwimmen und denken. Aber auch, wenn wir tief und fest schlafen. Ohne Energie könnte kein Mensch leben und auch kein Tier, keine Maschine würde funktionieren. Energie ist immer irgendwo und irgendwie "da". Am Fahrrad lässt sie das Licht scheinen, zu Hause den Fön pusten und die Herdplatten glühen. Auch ein ferngesteuertes Auto würde ohne Elektrizität keinen Mucks machen, geschweige denn unsere Computer.

Man kann sie nicht sehen und nicht anfassen

Aber was ist das genau, Energie? Das ist sogar für Fachleute nicht in ein, zwei Sätzen zu beantworten. Man kann Energie selbst nicht sehen oder anfassen. Sie wird erst bemerkt, wenn sie etwas bewirkt: Wenn Energie in Form von Strom aus der Steckdose eine Lampe leuchten lässt, dann wird sie gesehen. Und auch wenn ein Glas vom Tisch auf den Boden kracht, steckt Energie dahinter. Menschen können Energie auch spüren – wenn der Wind am Haar zaust, wenn die Sonne auf der Haut brennt. Auch das Dröhnen eines Motorrades oder das Glitzern einer Silvesterrakete sind deutliche Zeichen: Da ist überall Energie im Spiel!

fallendes Glas, © JupiterimagesWindkrafträder, © thinkstockphotos.com
Auch in Bewegung steckt Energie,
 
Windenergie treibt die Räder an.
 

Energie verschwindet nicht

Sie ist etwas Besonderes, denn sie kann nicht verschwinden. Und sie kann nicht geschaffen werden. Energie wird nur umgewandelt – von einer Form in eine andere. Wenn jemand also sagt: "Ich bin müde und hab meine ganze Energie verbraucht", dann stimmt das nur umgangssprachlich. Im physikalischen Sinne stimmt es nicht: Die Energie ist nicht verbraucht, sondern nur "woanders". Wenn beispielsweise beim Fußballspielen ein Ball geschossen wird, geht die Energie aus dem Körper in den Ball über, genauer: in seine Bewegung. Nach dem Spielen meldet sich der Hunger, auf einen großen Teller Nudeln zum Beispiel. Die geben wieder Schwung, denn in den Nudeln steckt ebenfalls Energie. Im Körper wird diese Energie dann wieder in Muskelkraft und Wärme umgewandelt.

Offener Blick für Naturwissenschaft im Alltag

Florian Mannchen von der Stiftung "Haus der kleinen Forscher" rät im Interview dazu, mit offenem Blick auf die naturwissenschaftlichen Phänomene im täglichen Leben zu schauen und diese aufzugreifen, wenn Kinder in ihrem Alltag bestimmte Phänomene beobachten und erleben: "Wenn ein Kind sich mit seiner Umwelt auseinandersetzt, finden ganz automatisch viele wichtige Prozesse statt – egal ob man das dann ,spielen' oder ,lernen' nennt. Man hat viel zu lange gedacht, erst kommt das Spielen in der Kita und wenn die Kinder in die Schule gehen, dann lernen sie. Diese Trennung ist Unsinn. Denn was für uns Erwachsene längst alltäglich ist, nimmt ein Kind irgendwann zum ersten Mal bewusst wahr."

Kleine Energiedetektive

Wie spielerisch und eng orientiert am kindlichen Alltag man den Komplex Energie thematisieren kann, zeigt das Praxisbeispiel der Kita "Kinderkreisel" in Duvenstedt. Im Rahmen des Modellprojektes KITA21 der Umweltstiftung "Save Our Future" hat das Team dort 15 kleine Energiedetektive "ausgebildet". Die Jungen und Mädchen untersuchten akribisch, an welchen Stellen Strom in ihrem Haus eintraf und überlegten, wofür diese Energie gebraucht wird. "Wir haben die Steckdosen gezählt", schildert Erzieher Felix Kronberg. "Wir haben mit kleinen Aufklebern alles markiert, was Strom braucht. Die Kinder konnten sich einen Sicherungskasten anschauen. Wir haben auch mal eine Sicherung rausgedreht und die Kinder sahen, wie es dunkel wurde."

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"Kinder sind wie frühe Naturforscher"

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Überall ist Energie im Spiel
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