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Der kleine Trommler

Inspiriert von dem Lied "Der kleine Trommler" hat die Autorin die Geschichte frei formuliert und mit eigenen Ideen ausgeschmückt. Die Geschichte dient als Ausgangspunkt und soll die Kinder dazu anregen, sich mit der Thematik des "Schenkens" und dem Sinn von "Geschenken" auseinander zu setzen.

Der kleine Trommler

Es war Nacht geworden. Doch die Menschen im Dorf dachten gar nicht daran, zu schlafen. Alle, Männer und Frauen, Mädchen und Jungen erzählten sich, was am Feld passiert war.

Auch der kleine Trommler hörte von der frohen Nachricht: "Ein Kind soll im Stall auf die Welt gekommen sein!", sagte sein Freund Noah zu ihm.

"Es ist kein gewöhnliches Kind", fügte seine Freundin Sarah hinzu. Gottes Sohn ist auf die Welt gekommen, ein König, auf den die Menschen schon lange warten.

"Dann hat er sicher eine Krone auf", rief die kleine Leah.

"Nein", erklärte Thomas, "das Jesuskind ist ein König des Friedens und es hat keine Diener und keine Soldaten. Man kann nicht sehen, dass er ein König ist. Er ist so arm, dass er in einem Stall auf die Welt gekommen ist!"

Die Leute vom Dorf wollten das Jesuskind besuchen und überlegten, was sie dem Kind in der Krippe schenken könnten. Sie packten große und kleine Geschenke ein und machten sich auf den Weg zur Krippe.

Der kleine Trommler schaute zu. Er wurde sehr traurig. Er konnte dem kleinen Königssohn keine Geschenke bringen, denn seine Familie war sehr arm. Sein einziges Spielzeug war eine schöne Trommel, die sein Großvater für ihn gebaut hatte. Er wollte in Ruhe nachdenken und spazierte durch den Wald.

Er war nicht lange gegangen, da traf er ein Schaf, das noch auf einer saftigen Wiese graste. Der kleine Trommler dachte: "Vielleicht kann mir das Schaf weiterhelfen" und er fragte vorsichtig: "Schönen Abend, liebes Schaf. Ich möchte dem kleinen Jesuskind eine Freude machen. Was kann ich ihm nur schenken?" Das Schaf überlegte nicht lange und meinte: "Das kleine Baby braucht unbedingt warme Wollsachen, damit es nicht friert! Darüber freut sich das Kind bestimmt!" Der kleine Trommler schüttelte den Kopf, warme Kleidung konnte er dem Kind im Stall nicht bringen.

Langsam ging er weiter. Da sah er einen Wolf, der gerade auf Futtersuche war. Der Trommler war zwar etwas ängstlich, traute sich aber trotzdem zu fragen: "Schönen Abend, Wolf. Ich möchte dem Jesuskind ein Geschenk bringen. Kannst du mir vielleicht weiterhelfen?" Der Wolf hatte wenig Zeit für den kleinen Jungen und meinte schnell: "Bring ihm etwas zu essen, darüber freut es sich bestimmt!" Essen konnte der Trommelbub nicht verschenken, selbst dafür war seine Familie zu arm.

Der kleine Trommler ging weiter. Der Mond zeigte sich schon und die Sterne am Himmel schienen an diesem Abend besonders hell. Eine braune Ziege sprang über die Baumwurzeln und blieb beim Trommler stehen. "Warum bist du denn so traurig?", fragte die Ziege besorgt. "Ach", meinte der kleine Trommler, "auch ich möchte dem Jesuskind eine Freude bereiten. Ich weiß aber nicht, was ich ihm schenken könnte." Die Ziege antwortet: "Das kleine Jesuskind freut sich bestimmt über ein Spielzeug. Davon kann man nie genug haben!" Aber auch das konnte der kleine Trommler nicht verschenken: Sein einziges Spielzeug, seine Trommel wollte er nun wirklich nicht hergeben.

Der Junge wusste einfach keinen Rat und spielte ein wenig auf seiner Trommel. (Lied).

Als er das Lied beendet hatte, sah er eine kleine Maus, die sich vor ihm aufgestellt hatte. Sie piepste: "Also, wenn ich das kleine Jesuskind wäre, würde ich mich am allermeisten über deine Trommelmusik freuen!" Daran hatte der kleine Trommler gar nicht gedacht! Mit seiner Musik konnte er dem Jesuskind eine Freude machen, genau das wollte er tun! Gemeinsam mit der klugen Maus machte er sich auf den Weg zum Stall, in dem das Jesuskind lag.

Als er den Stall von der Ferne sah, bemerkte er, dass schon viele Leute hier waren. Langsam ging er näher. Er sah Hirten und Engel und die Leute vom Dorf. Manche von ihnen sagten: "Was machst du denn noch ganz allein hier? Geh nach Hause, du kannst dem kleinen Gottessohn ja doch nichts Schönes schenken!" Aber der kleine Trommler ließ sich nicht mehr abhalten. Er drängte sich durch und betrat schließlich den Stall. Darin sah er Josef und Maria. Auch das kleine Jesuskind sah er, es war wunderschön. Leise ging er hin und begann, auf seiner Trommel ein schönes Lied zu spielen und dazu zu singen. (Lied).

Als das Lied verstummte, sah der kleine Trommler, dass das Jesuskind lächelte. Da wusste er, mit seiner Musik hatte er dem Gottessohn eine große Freude bereitet.

Glücklich machte er sich auf den Heimweg und erzählte allen, denen er begegnete, vom Jesuskind, das lächelt, wenn es Musik hört.

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